Das Projekt
Projektübersicht
In dieser Übersicht vom BLW Ressourcenprogramm finden sich die wichtigsten Eckdaten zum Projekt und Informationen zu den Zielen und Massnahmen.
Ausgangslage
- Die Verwurmung von Schafen, Ziegen und anderen kleinen Wiederkäuern beim Weidegang kann nicht verhindert werden.
- Die Kontrolle von Weideparasiten der kleinen Wiederkäuer, insbesondere der Magen-Darm-Strongyliden ("Würmer"), ist eine der grössten Herausforderungen in schaf- und ziegenhaltenden Betrieben.
- Der Einsatz von Entwurmungsmittel ist ein zentraler Pfeiler der Wurmkontrolle.
- Unkontrolliert können Würmer starke negative Auswirkungen sowohl auf die Wirtschaftlichkeit als auch auf die Tiergesundheit und damit das Tierwohl haben.
- Die Resistenzen gegen Entwurmungsmittel nehmen schnell zu
- Der Einsatz von Entwurmungsmitteln war der hauptsächliche Kontrollmechanismus für Würmer während der letzten Jahrzehnte. Mittlerweile liegen gegen alle in der Schweiz zugelassenen Wirkstoffe Resistenzen vor.
- Die ersten Kleinwiederkäuerbetriebe haben Mühe, Würmer weiterhin zu kontrollieren, da in diesen Betrieben Resistenzen gegen mehrere Entwurmungsmittel vorkommen.
- Manche Betriebe sind schon in der prekären Situation, dass nur noch ein Wirkstoff in ihrem Betrieb einsetzbar ist und vieles von der Wirksamkeit und Verfügbarkeit dieses Wirkstoffes abhängt.
- Ohne eine Änderung des Behandlungsmanagements wird sich diese Situation weiter verschärfen.
Ressourcenprojekt ORA
Wir wollen eine Antwort auf diese ernste Lage entwickeln und haben deshalb das Ressourcenprojekt «ORA» ins Leben gerufen:
Dieses Ressourcenprojekt ist eingebettet im Ressourcenprogramm des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) für die Unterstützung der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, zu denen im weiteren Sinn auch wichtige Medikamente zählen.
Die Ziele des Projekts
Das Ressourcenprojekt verfolgt insgesamt fünf allgemeine Ziele:
Das Projekt bremst die Resistenzentwicklung auf den Betrieben stark ab, die Weiterverbreitung von Resistenzen wird gestoppt.
Die auf den teilnehmenden Betrieben verabreichte Menge an Entwurmungsmittel sinkt durch bessere Kenntnisse und Anwendung der Massnahmen: Der Einsatz wird um 30% reduziert.
Trotz gesamthaft reduzierter Menge an Entwurmungsmittel wird das aktuelle Niveau bezüglich Leistung und Tiergesundheit beibehalten, da befallene Tiere mit guter Sicherheit identifiziert werden können. Die Gesundheit der unbehandelten Tiere wird sichergestellt durch ein geeignetes Parasitenmonitoring und regelmässige Besuche durch die Tierärzt*innen (in Zusammenarbeit mit dem BGK) während des Projektes.
Der Nutzen der Massnahmen übersteigt die entstehenden Kosten.
Die Massnahmen werden so angeboten, dass sie gut von den Tierhaltenden, den Tierärzt*innen und den kantonalen Berater*innen akzeptiert und umgesetzt werden können.